Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Diese Frage kann keiner so richtig beantworten, aber einer versucht es jetzt: Helmut Markwort, seines Zeichens Ex-Chefredakteur des Focus, jetzt Herausgeber, möchte sich zumindest um den Verbleib der digitalen Seele kümmern, und zwar mit seiner neuen Plattform "Stayalive".
Was man nun im ersten Moment als makaber und geschmacklos abtun will, macht in gewisser Weise Sinn:
Wenn heute 90% der 14- 29-jährigen Mitglied eines Social Networks sind, was passiert mit deren Profilen in ein paar Jahrzehnten, wenn sie sterben?
Freunde und Familie würden ständig an den Tod erinnert, wenn das Profil einfach so bestehen bliebe. Es gibt bereits amerikanische Start-ups wie Legacy Locker, bei denen man Benutzernamen und Passwörter zu Social Networks hinterlegen kann und die im gegebenen Fall das Profil löschen oder in eine "Gedächtnisseite" umwandeln.
Ähnlich wird auch Markworts Stayalive funktionieren, Verbliebene können hier ein digitales Grab für den Verstorbenen anlegen, man kann sogar eine "digitale Kerze" anzünden (ja, wirklich). Das Ganze soll tatsächlich wie ein Friedhof dargestellt sein, auf einer Karte lässt sich bestimmen, wer wo begraben ist.
Wieviel Geld so ein Grab kosten wird, ist noch nicht bekannt.
Was haltet ihr von der Idee? Nützlich oder einfach nur geschmacklos? Ich persönlich würde lieber eine Facebook-Kondolenz-Seite oder ähnliches sehen, als ein digital unterhaltenes Grab. Ob ein digitaler Friedhof nützlich oder geschmacklos ist, wird wohl jedem selbst überlassen sein, eine Marktlücke ist es allemal.
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